Unvorbereitetes Wegeilen bringt unglückliche Wiederkehr
– Johann Wolfgang von Goethe
Professionelle Reise- und Tropenmedizin

Bei längeren Reisen außerhalb der europäischen Union, aber auch bereits bei kürzeren Reisen in Europa ist eine medizinische Reiseberatung sinnvoll. Kommt es während Ihrer Reise zu gesundheitlichen Problemen, Infektionen oder einem Unfall, bestehen oft Sprachbarrieren oder die medizinische Versorgung entspricht nicht Ihren Vorstellungen und dem Ihnen bekannten Standard. Wir geben Ihnen gern Empfehlungen für Ihre individuelle Reiseapotheke, damit Sie am Urlaubsort optimal vorbereitet sind.

Die bestehende körperliche Verfassung kann auf Reisen zu Gesundheitsproblemen führen. Daher sollte im Vorfeld Ihre Konstitution untersucht werden, ob Sie Hitze oder Kälte gut vertragen, ob anstrengende Wanderungen für Sie sinnvoll sind, ob Sie leicht seekrank werden usw. Wir können diesbezüglich gerne einen Gesundheitscheck bei Ihnen vornehmen.

Reisen in tropische Regionen bergen Gesundheitsgefahren, wie Gelbfieber, Malaria, Denguefieber, Durchfallerkrankungen etc. Viele Erkrankungen können durch Vorbeugung, wie z. B. durch Schutzimpfungen, vermieden werden. Nutzen Sie gern unser Angebot zur Prophylaxe für Reise- und Tropenmedizin.

Wir bieten an:

  • Gesundheits- und Impfberatung
  • Reiseimpfungen
  • Tropen Vor- und Nachuntersuchungen
  • Flugtauglichkeitsuntersuchung
  • Tauchtauglichkeitsuntersuchung
  • Infektionsmedizin
  • Höhenmedizinische Untersuchungen

Nach der Reise empfehlen wir Ihnen eine Tropennachuntersuchung. Manche Krankheiten haben eine längere Inkubationszeit, können aber in einer Untersuchung festgestellt werden. Im Gegensatz zu reinen Impfzentren können wir Tropenkrankheiten auch behandeln.

Reiseapotheke

Wir stellen Ihnen gern eine Reiseapotheke passend zu Ihrem Reiseziel zusammen. Dabei berücksichtigen wir eventuelle Vorerkrankungen, individuelle Bedürfnisse (Dauermedikation…), Gesundheitsrisiken im Reiseort und vieles mehr.

Nehmen Sie ggf. Produkte für Safer Sex mit, da HIV und Hepatitis in tropischen Ländern verbreitet sind.

Tipps für Flugreisen

  • Führen Sie wichtige Medikamente im Handgepäck bei sich.
  • Die bei Start und Landung auftretenden Druckunterschiede lassen sich durch Schlucken oder Kaugummikauen ausgleichen.
  • Ist der Druckausgleich wegen einer starken Erkältung erschwert, kann dies zu Schmerzen führen. Hilfreich ist dann ein abschwellendes Nasenspray vor dem Start und der Landung.
  • Bei Herz- und Kreislaufbeschwerden kann der Körper den Druckausgleich nur schlecht kompensieren. Daher sollten Sie sich bei Bluthochdruck sowie kurz nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall vor dem Flug von Ihrem Arzt die Flugtauglichkeit bescheinigen lassen. Ebenso bei akuten oder chronischen Lungenerkrankungen.
  • Beachten Sie die Zeitverschiebung beim Flug bei der Einnahme der Antibabypille oder Insulin.

Insekten- und Sonnenschutz

Manche Mückenarten können Krankheiten (z. B. Malaria, Gelbfieber) übertragen. Achten Sie auf mücken abweisende Cremes oder Sprays und körperbedeckende Kleidung besonders am Abend. Moskitonetz, Kerzen, Räucherspiralen etc. sind ebenfalls sinnvoll.

Die Sonneneinstrahlung ist oft sehr hoch und das Hautkrebsrisiko erhöht. Nehmen Sie Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor, Sunblocker, eine Kopfbedeckung und atmungsaktive, bedeckende Kleidung mit.

Ratschläge bei Durchfall und Erbrechen

Ein normaler Reisedurchfall klingt nach ca. drei bis fünf Tagen ab. Dauert der Durchfall länger als fünf Tage an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ebenso, wenn Blut oder Schleim im Stuhl zu sehen sind oder Fieber, Erbrechen, Schmerzen oder Kreislaufstörungen auftreten.

Vor allem Kinder, Schwangere, chronische Kranke oder ältere Menschen sollten darauf achten viel zu trinken, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen.

Nahrungsmittel und Getränke in tropischen Ländern

Durch Nahrung können in den Tropen gefährliche Krankheiten übertragen werden, wie z. B. Hepatitis A (Gelbsucht), Typhus, Cholera und bakterielle Ruhr. Ungekochtes und Ungeschältes sollte nicht verzehrt werden, wie z. B. rohe Meeresfrüchte, roher Fisch und Fleisch, Salate und rohes Gemüse. Vor dem Essen sollten Sie Ihre Hände gründlich waschen – am besten mit eigener Seife.

Sie sollten auch auf Eis (Speiseeis, Eiswürfel) und Leitungswasser verzichten. Trinken können Sie in Flaschen abgefülltes Mineralwasser oder abgekochtes Wasser.

Gefahren durch wildlebende Tiere

Berühren Sie lieber keine wildlebenden Tiere. So kann z. B. Tollwut in einzelnen Regionen der Tropen immer noch vorkommen. Das Tragen von festem Schuhwerk hilft Gifttierbisse zu vermeiden. Nehmen Sie im Dunkeln lieber eine Taschenlampe mit, denn viele Gifttiere sind nachtaktiv.

Informationen für Patienten

Borreliose und Zecken

Die Lyme-Borreliose kann durch Zeckenbiss auf den Menschen übertragen werden. Die Krankheit äußert sich auf der Haut, es können aber auch das Nervensystem, Gelenke und das Herz betroffen sein. Ein typisches Zeichen ist die sogenannte Wanderröte, eine mindestens 5 cm große ringförmige Hautrötung, die sich langsam nach außen ausdehnt. Sie entwickelt sich einige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich. Bei Wanderröte, aber auch bei Fieber-, Muskel- und Kopfschmerzen nach einem Zeckenbiss sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen.

Liegt keine Wanderröte vor, kann eine Laboruntersuchung zur Abklärung durchgeführt werden. Eine frühe Behandlung mit Antibiotika führt in der Regel zu einer raschen und vollständigen Genesung.

Einige Tipps zur Vorbeugung:

  • Benutzen Sie Zeckenschutzmittel, wenn Sie sich in der Natur aufhalten.
  • Suchen Sie sich nach dem Aufenthalt nach Zecken ab.
  • Entfernen Sie eine Zecke möglichst mit einer Pinzette.
  • Überprüfen Sie, ob Ihr Tetanusschutz noch besteht (Impfung ist alle zehn Jahre nötig).
  • Achten Sie für einige Wochen auf die Einstichstelle (Wanderröte, unspezifische Symptome)

Gelbfieberimpfung und Impfbefreiung

Gelbfieber ist eine durch Mücken in Afrika sowie Mittel- und Südamerika übertragene Viruserkrankung, die zum Tod führen kann. Unsere Praxis ist eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassene Gelbfieberimpfstelle. Die Gelbfieberimpfung ist eine sogenannte Lebendimpfung und gilt als gut verträglich. Weltweit sind in neuerer Zeit einige Fälle von schweren Erkrankungen des Gehirns und der inneren Organe bei älteren Menschen und vereinzelte Todesfälle nach der Gelbfieberimpfung bekannt geworden. Deswegen sollte man bei Reisenden über 60 Jahren das Risiko der Impfung gegen das Risiko der Erkrankung abwägen.

Bei einigen Ländern ist zur Einreise aber eine Gelbfieberimpfung von den Behörden verpflichtend vorgesehen. Wir können in besonderen Fällen aus medizinischen Gründen eine Impfbefreiung von der Gelbfieberimpfung ausstellen. Bisher wurde diese von den Behörden immer akzeptiert. Jedoch können wir keine Gewähr für die Anerkennung der Gelbfieberimpfbefreiung geben.

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